Meilenstein für den Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge erreicht!
04. September 2024 | Pressemitteilung
Teams aus Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros für den internationalen Realisierungswettbewerb gesucht:
Nach intensiver Vorbereitung ist ein weiterer Meilenstein für den Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge erreicht: Die Ausschreibung für den Planungswettbewerb wurde veröffentlicht.
Teams aus Architekturbüros sind ab sofort aufgerufen, sich für die Teilnahme an dem Wettbewerb zu bewerben.
Die ehemalige Synagoge am Bornplatz zählte zu den größten Synagogen in Deutschland. Sie wurde zwischen 1904 und 1906 errichtet und war über 30 Jahre das religiöse, kulturelle und gesellschaftliche Zentrum der jüdischen Gemeinde in Hamburg. Der repräsentative Bau prägte das Stadtbild durch seine freistehende Lage im Stadtraum und seine neobarocke Architektursprache. Aus der Bebauung ragte die markante Kuppel in über 40 Meter Höhe hervor und war damit prägender Teil der Silhouette Hamburgs. In der Zeit der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft wurde die Synagoge zerstört und ein zentraler Ort des jüdischen Lebens in Hamburg ging verloren.
In der Jüdischen Gemeinde in Hamburg und in der Stadt ist der Wunsch entstanden, diese Synagoge wiederaufzubauen. Für dieses Vorhaben haben Senat und Bürgerschaft sowie der Bund ihre Unterstützung erklärt.
Um die Realisierung des Vorhabens vorzubereiten, wurden in den vergangenen Jahren umfangreiche Untersuchungen zur Klärung der Rahmenbedingungen für den Wiederaufbau der Synagoge durchgeführt. So wurde mit der von dem Bundesministerium des Innern und für Heimat finanzierten Machbarkeitsstudie des Architekturbüros Wandel Lorch Götze Wach, die im September 2022 fertiggestellt worden war, geklärt, welche städtebauliche Struktur der künftigen Planung zu Grunde gelegt werden soll. Ebenso wurde das Raumprogramm erarbeitet, das dem nun anstehenden Architekturwettbewerb zugrunde liegen wird.
Zuletzt wurden im Januar 2024 die Untersuchungen des Archäologischen Museums Hamburg auf dem Joseph-Carlebach-Platz abgeschlossen, die bedeutende historische Zeugnisse der zerstörten Synagoge hervorgebracht haben.
Mit dem Abschluss der professionellen Planungsvorbereitungen, die durch die Freie und Hansestadt Hamburg finanziert worden sind, ist ein wichtiger Meilenstein erreicht. Die Bewerbungsphase für den internationalen zweiphasigen Realisierungswettbewerb zum Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge ist heute gestartet.
Teams aus Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros können innerhalb eines Monats ihre Bewerbung zur Teilnahme am Wettbewerb einreichen, für den die 25 besten Teams ausgewählt werden. Welche der von diesen Teams eingereichten Entwürfe für die zweite Phase ausgewählt werden und welcher Beitrag den Wettbewerb gewinnt, entscheidet eine hochkarätig besetzte Jury. Die Preisträgerinnen und Preisträger des Wettbewerbs stehen voraussichtlich im Herbst 2025 fest.
Die Durchführung des Planungswettbewerbs, der konkrete Entwürfe für die hochbauliche und freiraumplanerische Umsetzung des Wiederaufbaus liefern soll, wird durch eine Zuwendung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat finanziert. Die Stadt Hamburg fördert und begleitet die nächsten Schritte auf dem Weg zur Umsetzung des bedeutenden Vorhabens eng.
Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher:
“Der Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge ist ein wichtiges Projekt zur Stärkung des jüdischen Lebens in Hamburg. Nach dem positiven Ergebnis der Machbarkeitsstudie und den archäologischen Untersuchungen erfolgt nun mit dem Beginn des Architekturwettbewerbs der nächste Schritt auf dem Weg des Wiederaufbaus der Bornplatzsynagoge, um einen zentralen Ort für das jüdische Leben und die jüdische Kultur in unserer Stadt zu schaffen.“
Carola Veit, Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft und Mitglied im Stiftungsrat:
„Es ist gut, dass heute mit dem Start des Realisierungs-Wettbewerbs der Wiederaufbau und damit das Bild der neuen Bornplatzsynagoge in greifbarere Nähe rückt. Ich freue mich gemeinsam mit den Fach- und Sachpreisrichter:innen auf spannende Ideen zur Umsetzung. Das jüdische Gotteshaus war und soll wieder ein offener Ort und Wahrzeichen des jüdischen Lebens im Herzen unserer Heimatstadt sein.“
Philipp Stricharz, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Hamburg:
„Mit der Veröffentlichung des Verfahrens sind wir dem Wiederaufbau einen großen Schritt nähergekommen. Die archäologischen Untersuchungen haben uns vor Augen geführt, welch bedeutendes Stück Hamburg wir nach der Zerstörung jetzt wieder entstehen lassen.“
Die Ausschreibungsunterlagen stehen u. a. im Amtsblatt der Europäischen Union zu öffentlichen Ausschreibungen
(https://ted.europa.eu/de/notice/-/detail/529910-2024)
sowie im Deutschen Vergabeportal
(https://www.dtvp.de/Satellite/notice/CXP4YNVH428)
zum Download bereit.